Der Schlosspark

Schlosspark - Kulturviertel Bad Kreuznach

Die Exoten von Bad Kreuznach Ginkgobaum, Sumpfzypresse, Papiermaulbeere im Schlosspark

Wenn Sie von der belebten Fußgängerzone der Historischen Neustadt in den sogenannten Zwingel abbiegen, gelangen sie an eine großes Stück der alten Mauer, die einst die Burg von der Stadt trennte. Sie durchschreiten eine Maueröffnung – und gelangen in eine andere Welt. Eben noch im Trubel enger Gassen, tauchen Sie in eine grüne Parklandschaft ein, die durch den Kauzenberg begrenzt wird. Durch alten Baumbestand windet sich ein Weg zur Burg hinaus. Ein dichter Blütenteppich aus weißen und hell bis dunkelroten Lerchensporn bedeckt den Waldboden im Frühjahr. Fast scheint es, als betreten wir einen Zauberwald.
Amalie von Dessau-Anhalt, Andreas von Recum und die Industriellenfamilie Puricelli - waren seit 1776 bis zum Ende des 19. Jahrhunderts Besitzer des 1326 erstmals erwähnten Ritterguts Bangert (=Baumgarten). Sie gestalteten das Areal inspiriert von der romantischen Gartenbauphilosophie englischer Parks.
Den Charakter des Baumgartens hat sich der Schlosspark bis heute bewahrt.  Aus dem 19. Jahrhundert stammen 13 Bäume - der älteste ist ein Rot-Eiche aus dem Jahr 1840 mit einer Höhe von 20 Metern und einem Kronendurchmesser von 18 Metern. Raritäten und Exoten, Prachtexemplare, alte, dicke und hohe Bäume befinden sich hier in großer Anzahl; 365 solche Gehölze zählt man. Nichts hat die Gartenkultur so verändert wie die Pflanzen aus fernen Ländern, die unternehmungslustige Forschungsreisende vergangener Jahrhundert, wie z.B. Alexander von Humboldt, zu verdanken sind. Sie fanden auch im Schloßpark  Eingang: 1889 ist das Pflanzjahr der ältesten städtischen Ginkgobäume, die sich am des Teich des Schlosses befinden Botanische Zuwanderer sind auch der 1889 gepflanzte Trompetenbaum, dessen imposanter Kronendurchmesser von 18 Metern nur noch von der Kaukasischen Flügelnuss mit 19 Metern übertrumpft wird.  Eine 1865 gepflanzte Sumpfzypresse, die am Teichufer steht, bildet sein sogenanntes Atemknie aus. Das sind knieförmig nach oben, d.h. an die Luft ragende hohle Auswüchse, des sonst flach ausgebreiteten Wurzelwerks. So kann sich der Baum selbst bei hohen Boden- oder Staunässen am Leben halten. Mit 30 Metern Höhe ist er sowohl der höchste als der dickste Baum im Schlosspark - mit einem gewaltigen Stammumfang von 4,71 Metern! Weitere faszinierende Exoten sind der Umweltmammutbaum, der Mammutbaum, der Japanische Schnurbaum oder die malerischen Tulpenmagnolien. Auf der anderen Seite des Teiches lockt eine schattige Kastanienallee dazu ein, zu verweilen, den Blick über eine verwunschene Insel im Teich schweifen zu lassen, auf der sich die Enten tummeln und einfach den Gedanken Freiheit zu geben.
An den eigentlichen Park schloss sich seit ca. 1900 ein Landwirtschaftsgut an. Ein Betrieb setzt diese Tradition fort, während die anderen Gebäude in Museen, Restaurants und ein Künstleratelier umgewandelt wurden.

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