Kurmittelhaus Bad Münster am Stein

Ein Palast für die Heilquellen
Kurmittelhaus und Saline Bad Münster am Stein

Kaskadenförmig steigen Blasen aus der Tiefe zur gewölbten Decke auf, sie sind groß wie Murmeln, Billardkugeln oder Tennisbälle – oben angekommen scheinen sie sich aufzulösen. Das Glaskunstwerk des Malers Borris Götz aus dem Jahr 1975 täuscht raffiniert das Auge, scheinen doch die luziden Kugeln tatsächlich zu schweben. Der Künstler, der seit 1972 bis zu seinem Tod 1998 in Bad Münster am Stein lebte, hat den genius loci getroffen. Denn das Kunstwerk befindet sich in der Brunnenhalle, die 1911 errichtet wurde. Sie ist Teil des etwas spröde „Kurmittelhaus“ benannten Gebäudekomplexes. Gestaltet ist er nach Plänen des Freiburger Architekten Robert Mühlbach. Dieses Kurhaus ist die opulenteste Fassung einer Salzquelle, die man sich denken kann. Die Melange aus Jugendstil, Fachwerk und barocken Formen mit geschwungenen Linien, einer kunstvollen Dachlandschaft und einer imposanten Fensterfront, die die Halle in Licht flutet, macht das Bauwerk zu einem Juwel der Bäderarchitektur. Im Untergeschoss zeigen Glaszylinder die drei aufsteigenden Quellwässer an, die hier zu einer Quelle – der Rheingrafenquelle – vereint werden. Boden und Wände des Quellraums sind als Mosaik im Stil des Art déco in changierenden Blau- und Grün Tönen mit unzähligen goldenen Einsprengseln ausgeschmückt. Hier konnten die Gäste bis 2014 Bäder mit Sole und Radon genießen. Nur hier ist es noch möglich, selbst das wohltuende Mineralwasser, das unaufhörlich aus einem Hahn läuft, selbst zu probieren. Die Quelle speist bis heute ein Gradierwerk. Bad Münster am Stein verweist stolz darauf, dass ein Badebetrieb schon um 1490 nachweisbar ist. Gleichzeitig mit der Saline in Kreuznach begann auch hier im 18. Jahrhundert die systematische Salzgewinnung mit Gradierwerken. Diese Saline wurde 1945 zerstört. Wasserräder und ein Soleturm sind Relikte der großen Salinenanlage. Eine Ausstellung in der Brunnenhalle erzählt von der Geschichte der Salzgewinnung und des Badebetriebs mit den Heilmitteln Sole und Radon. Das Kurmittelhaus ist das Herzstück des Kurparks. Ein Café lädt in der Halle oder auf der Terrasse mit Blick auf die Nahe zum Verweilen ein.

Café in der Brunnenhalle

Kurmittelhaus im Kurpark

55583 Bad Münster am Stein-Ebernburg

Tel. 06708 3065

Öffnungszeiten

Mi - Mo 10.00 - 18.00 Uhr

Dienstag Ruhetag

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