Jüdischer Friedhof
Kreuznach verfügt über eine lange Tradition jüdischen Lebens in der Stadt. Meist waren die jüdischen Einwohner Händler, kleine Handwerker, einige von ihnen trugen als Geldverleiher zur Deckung des örtlichen Kapitalbedarfs bei. Der funktionierende regionale Viehhandel mit Rindern und Pferden wurden durch jüdische Unternehmer gewährleistet. Ab dem 19. Jahrhundert gelang im Zuge der bürgerlichen Gleichstellung den Juden der soziale Aufstieg. Sie waren voll in das Gemeinwesen integriert. Herausragende Beispiele sind die Brüder Julius und Hermann Baruch, die mit der Ringerriege Europameister in den 20er Jahren wurden. Das alles fand durch die Verbrechen zur Zeit des Nationalsozialismus ein Ende. Von 713 Juden, die 1933 in der Stadt lebten, kamen 1945 nur zwei in die Stadt zurück. Zerstört wurde eine barocke Synaogoge aus dem Jahr 1737 und ging in das Eigentum einer benachbarten Mühle über. Erst im Jahr 1999 erhielt die durch Zuzug aus Osteuropa erneut erstarkte Gemeinde eine neue Synagoge in einer ehemaligen Kirche der US-Army.