Kurpark Bad Kreuznach

Idyll voller Leben: Vom Lustgarten zum Kurpark

Die Geschichte der Kur in Bad Kreuznach verbindet sich auf das Engste mit dem Kurpark. Er liegt landschaftlich wunderschön an der Spitze der von Nahe und Mühlenteich umflossenen Insel, die Badewörth genannt wird. Der Lokalhistoriker Karl Hessel berichtete, schon die pfälzischen Kurfürsten – sie waren 450 Jahre lang die Herren der Stadt – hätten hier einen „Lustgarten“ angelegt, der bis zur Spitze der Insel reichte und einen herrlichen Ausblick in das Felsental der Nahe geboten habe. 

Zum Kurpark wurde dieser Bereich nach 1830. Zunächst entdeckte und erschloss man die erste Solequelle der Stadt – die Elisabethquelle – dann eröffnet man 1843 ein repräsentatives Kurhaus für Badeanwendungen, das einen Holzbau ablöste – und dazwischen war der Park anmutiger Ort des Verweilens und Flaniermeile zum Sehen und Gesehen werden. Eine Wandelhalle verband bis zum 2. Weltkrieg die Elisabethquelle mit der Konzertmuschel.

Die gärtnerische Anlage vereint Elemente des Barock und des englischen Landschaftsgartens. Sie ist heute geprägt von freistehenden majestätischen Einzelbäumen, die für eine angenehme Beschattung sorgen und deren Laubdach für eine wohltuende Lichtstimmung sorgt. Der älteste Baum ist eine majestätische, knorrige Platane – gepflanzt im Jahr 1840. Etliche weitere dieser Baumriesen schirmen den Musikpavillon mit der Tanzfläche ab, wo seit jeher bis zur Gegenwart in der Freiluftsaison ein kostenfreies musikalisches Angebot organisiert und dankbar angenommen wird. Auf der großen Wiese bildet eine 150 Jahre alte Rotbuche einen Blickfang. Die Promenade auf dem Damm entlang des Mühlenteichs ist gesäumt von 100 Jahre alten Rosskastanien. Insgesamt machen 145 Großgewächse den Park zu einem lichten Baumgarten. Gezielt arrangierte Blumenrabatte setzen farbliche Akzente.

Die Anlage des Kurparks seit 2002 lässt sich nicht verstehen, ohne den Hochwasserschutz zu erwähnen. Er liegt sehr malerisch zwischen zwei Flussarmen. Vor der Kurparkspitze rauscht das Nahewehr.  Die Stadt ist gerade in der Winterzeit immer wieder Opfer von Hochwasserereignissen, wenn zur Schneeschmelze in den Mittelgebirgen Dauerregen hinzukommt. Die Nahe wird dann zum reißenden Strom – der Kurpark ist einer der ersten Punkte der Stadt, wo sie über die Ufer tritt. Das war 1917 der Fall, in der Silvesternacht 79/80, an Weihnachten 1993 und an Neujahr 1995. Die Stadt realisierte daraufhin ein großes Hochwasserschutzprogramm, das bei der Umgestaltung auch des Kurparks zu einer vollendeten Symbiose von Form und Funktion geführt hat. Der ganze Park ist als Wanne ausgebildet, der das Wasser zurückhält, die Promenaden an Nahe und Mühlenteich sind auf Dämmen angelegt. Die Schutzmauer ist mit Öffnungen versehen, die nur im Alarmfall geschlossen werden. Die Kurparkspitze ist als Bollwerk gegen Fluten ausgebildet, die auch schon mal Baumstämme und Wohnwägen aus dem Oberlauf der Nahe mit sich reißen und hier zerschellen lassen.

Der Inhalationspark mit zwei Gradierwerken sowie dem berühmten Solezerstäuber, der Aerosolnebel versprüht, erzeugen im Sommer eine frisches, kühles Klima, in dem es sich gut aushalten lässt, zumal da ja auch noch die Kneipp-Anlage mit Barfußpfad dazu einlädt, im Armbecken der Kreislauf in Schwung zu bringen – oder aber durch Wassertreten tiefe Entspannung zu genießen.

Beschauliches Naturerlebnis, musikalische Unterhaltung und Tanz, Soleinhalation und Kneippbecken tragen allesamt zur Lebendigkeit und Attraktivität dieses idyllischen Ortes bei. 

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