Römervilla: Ausflug in die Römerzeit in Bad Kreuznach
Im rustikalen Ambiente des Museums Römerhalle zeigen Ihnen die Funde einer Palastvilla aus dem römischen Cruciniacum, welchen Luxus wohlhabende Römer sich an der Nahe gönnten.
300 Jahre Römische Kultur und Geschichte an der Nahe
Mehr als 300 Jahre lang gehörte das keltisch-römische Dorf Cruciniacum zum Römischen Reich. Der Ort lag an einer wichtigen Straßenverbindung vom Rhein nach Trier. Hier entstanden ein Dorf und eine große Villa, später ein Kastell.
Das Museum Römerhalle Bad Kreuznach versammelt die Funde aus der römischen Zeit in der Stadt und der Region und vermittelt Ihnen so in einer völlig neu konzipierten Ausstellung ein umfassendes Bild der Kultur des Imperium Romanum an der Nahe. Zur Ausstellung gehören Kunstwerke, Grabdenkmäler, Götterbilder, Glaskunst und Alltagsgegenstände. Rekonstruktionen einer Fußbodenheizung sowie von Wandmalereien führen Ihnen den Luxus der Wohnkultur der römischen Oberschicht vor Augen.
Herausragende Kunstwerke dieser Zeit sind zwei Mosaikböden aus der unmittelbar an das Museum Römerhalle angrenzenden römischen Peristylvilla des 3. Jahrhunderts n. Chr. Einstmals ein prächtiger Palast mit über 5.000 qm überbauter Fläche und mehr als fünfzig Räumen allein im Erdgeschoss sind heute nur noch Reste der Grundmauern erhalten. Stuckreste, Marmorreliefs und Wandmalereien vermitteln Ihnen einen Eindruck der einstigen prachtvollen Innenausstattung.
Das Bildprogramm des Gladiatorenmosaiks, dessen Fußbodenheizung erhalten ist, veranschaulicht Ihnen in dramatischer Steigerung Szenen von Tier- und Gladiatorenkämpfen.
Soldatengrabsteine - z.B. Tiberius Julius Pantera
Entlang der Straßen zwischen Rhein und Nahe befanden sich Gräberfelder. Beim Bau der Eisenbahnlinie 1860 wurden diese gefunden, die Grabsteine und Sarkophage wurde geborgen. Die Grabinschriften bilden eine wichtige Quelle zur Geschichte der Römerzeit. Die Grabsteine von Bingerbrück zeigen Halbreliefdarstellungen römischer Soldaten. Kleidung und Bewaffnung sowie die Inschriften geben wichtige Aufschlüsse zur römischen Militärgeschichte. Besondere Berühmtheit erlangte der Grabstein des Tiberius Julius Pantera, eines Soldaten aus Sidon, der an der Nahe den Tod fand. Ihn bringt der Forscher James D. Tabor mit der Familie des historischen Jesus in Verbindung.