Kornmarkt mit Originalebrunnen
Der Kornmarktbrunnen ist die Hauptattraktion des Kornmarkts, auf dem seit über 200 Jahren der Frucht- und Getreidemarkt stattfindet. Der Kornmarkt löste den Eiermarkt als zentralen städtischen Marktplatz ab. Mit ihm verbunden war ein Pferdemarkt, worauf heute noch der Name Roßstraße hindeutet. Den Brunnen hat der Bildhauer Karl Steiner 1975 geschaffen. Er stellt unvergessene Orginale aus der Geschichte der Stadt dar und ist das Denkmal der „Kleinen Leute”. Auf dem Brunnen zu sehen sind: Der „Schandarm” Gustav Hermann Wiechert. Er war als preußischer Polizeioffizier dem Wein zugetan und der Schrecken der Marktweiber. „De Gulasch” alias Heinrich Saam war bekannt für seine Vorliebe für scharf gewürztes Gulasch. „Debbedee” oder Fritz Braun war zahllosen Einheimischen und Freunden als Zeitungsverkäufer, Statist im Kurtheater, Theaterdiener und Platzanweiser bekannt. „Es Probecks Mari” oder „Die Marri mit de Feierblos” alamierte bis 1929 mit ihrer „Tuut” die Bevölkerung bei Brandfällen, begleitet von einer Katze. „Es Gänzje”, Franz Ganz, war ein schmächtiger Wandermusikant, der mit seiner Drehorgel Jung und Alt erfreute.
Eine weitere Skulptur vor dem Hauptgebäude der Sparkasse setzt den Hauptakteuren auf dem Kornmarkt ein Denkmal: den Marktbeschickern, die ihre Waren anpreisen. Dienstags und freitags findet auf dem Kornmarkt der traditionelle Markt für Frischeprodukte und regionale Lebensmittel mit bis zu 60 Verkaufsständen statt.
Am Kornmarkt stand einst das historische "Blücher"-Haus, in dem der preußische Feldmarschall Gebhard Leberecht von Blücher vom 3.-6. Januar 1814 übernachtet hat, bevor der den Feldzug gegen Napoleon fortsetzte. Das historische Gebäude musste in den 80er Jahren einem Neubau (mit historisierender Fassade) weichen.