Soonwaldblick

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Soonwald - Die Naturschatzkammer des Nahelandes

Der Soonwald ist ein Waldgebiet, das nahezu 6000 Hektar Fläche umfasst. Der Name Soonwald wird zum ersten Mal in einer Urkunde des Klosters Prüm von 868 "silva sana" genannt. Spätere Schreibweisen sind 1128 "nemus sane", 1190 "waldt San", 1438 "off dem Sane", dann "San" und schließlich Soonwald. Zahlreiche Deutungsversuche bringen das Wort mit Senn = Weide oder Sone = Schweineherde in Verbindung und deuten damit auf die Jahrhunderte alte Funktion des Soonwaldes als Weidewald hin.

Man nimmt an, dass bis ins 19. Jahrhundert hinein jährlich im und vom Soonwald etwa 2000 Schweine gelebt haben, in Eichelmastjahren noch mehr. Diese lichten Weidewälder sind es, die im Mosaik mit Buchen- und Eichen-Altholzinseln, Bruch- und Sumpfwäldern der Quellmulden und vielfältig aufgebauten Grünlandbiotopen die besondere Bedeutung des Gebietes ausmachen. Zahlreiche Tier- und Pflanzenarten sind auf solche Strukturen als Lebensraum spezialisiert. In den lichten Wäldern kommt beispielsweise noch vereinzelt der landesweit vom Aussterben bedrohte Weiße Waldportier (Brintesia circe) vor, eine Schmetterlingsart mit mediterranem Verbreitungsschwerpunkt. Auch beherbergt der Soonwald eine der wenigen Baumbrüter-Populationen des Mauerseglers, einer Vogelart, die schon lange die dicht bebauten Städte für sich entdeckt hat. Im Soonwald nutzt sie ihren Ursprungslebensraum.
Ursprünglich erstreckte sich ein riesiges Waldgebiet vom Südelsaß über das Saarland, den Westrich, den Hunsrück bis zur Mosel. Es war der Vosagus (Wasgenwald), ein "Silva regis" (Königlicher Forst). Im Laufe der Zeit entstanden durch Rodungen Teilgebiete, die wiederum eigene Bezeichnungen erhielten.

Das Gebiet ist Teil des unterdevonischen Quarzitrückens des Großen Soon im Hunsrück mit Höhen um 500 Meter über NN. Die höchste Erhebung ist der Ellerspring mit 657 Metern. Das großflächige und nahezu unbesiedelte Waldgebiet zeichnet sich aus durch eine hohe Vielfalt unterschiedlicher Waldtypen, Offenlandbiotope und Stillgewässer.

Der Soonwald ist das Herzstück das Naturparks Soonwald-Nahe. Er ist geprägt von „Hainsimsen“ – Buchenwäldern, die auf den bodensauren Gesteinen aus Porphyr und Quarzeit gedeihen. Doch auch Stilweichenwälder gehören ebenso zum Landschaftsbild wie Feucht- und Nasswälder. Die Quellen, die im Soonwald entspringen tragen wesentlich zur Wasserversorgung der Region und der Stadt Bad Kreuznach bei.  

Der Soonwald ist Rückzugsgebiet empfindlicher Arten. Hier lebt mit 500- 600 Exemplaren die Hälfte der vom Aussterben bedrohten Wildkatzen in Deutschland. Die Gelbbauchunken, seltene Libellen- und Schmetterlingsarten, Spechte und Fledermäuse finden hier einen Lebensraum.