Schloßpark (Wandergebiet Rotenfels)
Die Exoten von Bad Kreuznach Ginkgobaum, Sumpfzypresse, Papiermaulbeere im Schlosspark
Wenn Sie von der belebten Fußgängerzone der Historischen Neustadt in den sogenannten Zwingel abbiegen, gelangen sie an eine großes Stück der alten Mauer, die einst die Burg von der Stadt trennte. Sie durchschreiten eine Maueröffnung – und gelangen in eine andere Welt. Eben noch im Trubel enger Gassen, tauchen Sie in eine grüne Parklandschaft ein, die durch den Kauzenberg begrenzt wird. Durch alten Baumbestand windet sich ein Weg zur Burg hinaus. Ein dichter Blütenteppich aus weißen und hell bis dunkelroten Hohlen und Gefingerten Lerchensporn bedeckt den Waldboden im Frühjahr. Doch wir genießen den Spaziergang im Park.
Amalie von Dessau-Anhalt, Andreas von Recum und die Industriellenfamilie Puricelli - waren Besitzer des 1326 erstmals erwähnten Ritterguts Bangert (=Baumgarten) prägten den Park. Schon im 16. Jahrhhundert war hier ein Wasserschloss nachweisbar. Noch heute bildet der Teich, den der Ellerbach speist zusammen mit der an ein englisches Manorhouse erinnernde Gebäude, das Zentrum des Schlossparks.
Den Charakter des Baumgartens hat sich der Schlosspark bis heute bewahrt. Aus dem 19. Jahrhundert stammen 13 Bäume - der älteste ist ein Rot-Eiche aus dem Jahr 1840 mit einer Höhe von 20 Metern und einem Kronendurchmesser von 18 Metern.
Raritäten und Exoten, Prachtexemplare, alte, dicke und hohe Bäume befinden sich hier in großer Anzahl; 365 solche Gehölze zählt man. Nichts hat das Aussehen von Gartenanlagen so sehr verändert wie Exoten, die Pflanzen aus fremden Ländern, die u.a. den mutigen Reisen von ‚Pflanzenjägern’ in den vergangenen Jahrhunderten zu verdanken sind. Forscher wie Alexander von Humboldt brachten Samen mit, die ihren Weg nicht nur zu Züchtern oder Forschungsinstitute, sondern auch in private Parks fanden.
1889 ist das Pflanzjahr der ältesten städtischen Ginkgobäume, die sich am des Teich des Schlosses befinden. 1949 kam ein weiterer hinzu.
Zu den ältesten Bäumen im Schlosspark gehört auch der 1889 gepflanzte Trompetenbaum, dessen imposanter Kronendurchmesser von 18,0 Metern nur noch von der Kaukasischen Flügelnuss mit einem Kronendurchmesser von 19,0 Metern übertrumpft wird,
Eine 1865 gepflanzte Sumpfzypresse, die am Teichufer steht, durch die knieförmig nach oben, d.h. an die Luft ragenden hohle Auswüchse, des sonst flach ausgebreiteten Wurzelwerks, kann sich der Baum selbst bei hohen Boden- oder Staunässen am Leben halten. Mit 30 Metern Höhe ist er dann auch der höchste Baum im Schlosspark und er ist der dickste mit einem gewaltigen Stammumfang von 4,71 Metern!
Weitere faszinierende Exoten sind der Umweltmammutbaum, der Mammutbaum, der Japanische Schnurbaum oder die malerischen Tulpenmagnolien. Auf der anderen Seite des Teiches lockt eine schattige Kastanienallee dazu ein, Rast zu machen und beim Schnattern der Enten von den fernen Ländern zu träumen, aus denen die Exoten zu uns fanden.